In dieser Bühnenfassung ist Troja eine moderne und dekadente, im heutigen Sinne „westliche“ Gesellschaft. Nicht nur wird die Entführung Helenas hier als Kriegsvorwand kenntlich. Mehr noch werden die dahinterliegenden, materiellen und persönlichen Interessen und die politisch-mediale Inszenierung von Kriegen aufgedeckt. Theater kann hier neue Perspektiven auf ein Thema eröffnen, mit dem sein Publikum sonst nur über die Medien in Berührung kommt und vermag jenseits der Schlagzeilen ansatzweise erfahrbar zu machen, was Krieg für den Einzelnen bedeutet oder bedeuten kann.