@Till Hohmann

20 Jahre Theaterhaus Rudi

Jubiläumsveranstaltung
Ort: Theatersaal Dauer: open End

Festveranstaltung anlässlich des Jubiläums für geladene Gäste.

Ende der neunziger Jahre träumten viele Akteure der Amateurtheaterszene in Dresden von einem eigenen Haus, in dem man nicht nur spielen, sondern auch gemeinsam proben und sich austauschen kann. Ein Haus, das dafür infrage kam, war das damalige Stadtteilhaus Rudi. Und so „besetzten“ Theatergruppen wie das Allraunen Theater, die Gruppe Spielbrett oder das Rocktheater Dresden und andere sukzessive dieses Haus, auch um es zu ihrem Theaterhaus zu machen. Nach langen Diskussionen und mit viel Energie aller Beteiligten, einem Nutzungskonzept und schließlich mit der Unterstützung des Kulturamtes kam es 2002 zu einer Entscheidung des Stadtrates, in dessen Folge im Mai 2002 das Stadtteilhaus Rudi zum Theaterhaus Rudi wurde. Die Idee der Stadt war dabei, dass sich die Amateure mit ihren künstlerischen Projekten bewerben können und man dann für die ausgewählten Ensembles das neue Theaterhaus mit seinen Proben- und Aufführungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Das ehemalige Stadtteilhaus wurde damit zum ersten städtisch betriebenen Theater für Amateure in Deutschland. Ausgestattet mit einem eigenen Etat und der Bühnentechnik für Aufführungen und Probenbetrieb, drei Bühnen und mehreren Probenräumen hatten die hier auftretenden Gruppen erstmals mit diesem Theater eine verlässliche Grundlage für ihre Arbeit.
Außerdem sorgten die im Haus angestellten Mitarbeiter für die Planung der Vorstellungen und Proben sowie für eine professionelle Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Möglich wurde das auch, weil die jetzt hier arbeitenden Gruppen eine, wenn auch geringe Miete für die von ihnen genutzte Probenräume bezahlen und einen Teil der abendlichen Einnahmen an das Haus abgeben.

Nach zwanzig Jahren lässt sich mit Gewissheit sagen, dass das Votum der Stadt für die Idee eines eigenen Amateurtheaterhauses richtig war. Eine Vielzahl der Gruppen hat sich nicht zuletzt durch die Existenz dieses Theaters bis heute erhalten. Zu nennen wären hier Spielbrett, das H.O. Theater oder auch das erwähnte Allraunen Theater.
Dass die Arbeit auch öffentlich erfolgreich war und ist, beweisen mehrere Auszeichnungen für Inszenierungen. So wählten die Leser der Zeitschrift DRESDNER KULTURMAGAZIN jüngst das Theaterhaus Rudi zum Dresdner Theater des Jahres 2021 und die Produktion „Danke, Volk!“ der Gruppe Spielbrett zur Inszenierung des Jahres.
Schöner kann man seine Existenz nicht unter Beweis stellen.
Dass bei all dem immer noch die sprichwörtliche Luft nach oben bleibt, ist unbesehen. Aber das macht ja auch Lust auf zukünftige Aufgaben.